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Werden Sie wertgeschätzt? Finden Sie sich liebenswert? Wir sprachen mit einer immer strahlenden Swantje Benussi von Benussi Coaching München über unser ganz persönliches Desaster.

Interview mit Habor Magazin: „Ein bisschen mehr Wertschätzung, Freunde!“

Interview mit Habor Magazin: „Ein bisschen mehr Wertschätzung, Freunde!“

Werden Sie wertgeschätzt? Finden Sie sich liebenswert? Wir sprachen mit einer immer strahlenden Swantje Benussi von Benussi Coaching München über unser ganz persönliches Desaster.

Was ist das Ziel dieser Coaching-Sitzung?

Das Blut schießt mir in den Kopf bei dem Gedanken, dass ich jetzt gleich wieder darüber referieren darf, woher die nicht ausreichende Wertschätzung stammt, die mir entgegengebracht wird, statt endlich auch einmal an anderen herummäkeln zu dürfen. Schließlich ist es doch deren Wertschätzung, die mangelt. “Was ist denn das Ziel dieser Sitzung?”, fragt mich Swantje Benussi, Top Coach ihres Zeichens, “also das wirkliche Ziel, wenn Sie einmal ganz tief in sich hinein spüren.” Ehrlich gesagt sehe ich, wenn ich ganz tief in mich hineinfühle nur diese Situationen vor meinen Augen auftauchen, in denen sich Menschen gelegentlich nicht ausreichend für etwas bei mir bedanken und ihrer Wertschätzung nicht genügend Ausdruck verleihen. Wohingegen ich mich selbst immer als ein sehr gewissenhafter und wertschätzender Mensch empfinde. Doch zurück zu Benussis Frage und schon offenbart sich das Dilemma: Das Ziel meiner Sitzung.

Ja – mehr Wertschätzung.  Natürlich viel zu breit gefasst. Selbstredend möchte ich nicht von der gesamten Welt wertgeschätzt werden, sondern nur von ganz bestimmten Personen. Die aber irgendwie, trotz erfolgter Beschwerde, nicht wirklich geneigt sind, dem so nachzukommen, wie ich das als angemessen empfinden würde.

Der Blick in die Kindheit

“Wir müssen zurückgehen in die Kindheit und sehen, wann Sie sich zuletzt in ihrem Leben, wahrscheinlich als Kind, völlig geliebt und wertgeschätzt gefühlt haben.” Und schon tauche ich mit einem schweren Seufzer ab, in die Untiefen meiner Kindheit und suche nach Gelegenheiten, in denen sich meine geliebten Eltern nicht adäquat verhalten haben könnten. Schließlich gibt es da mehr als eine Situation, wahrscheinlich bei allen von uns, die vielleicht nicht ganz angenehm war, aber ist das wirklich so schlimm? “Aber ja, das ist der Ursprung für alles”, erfahre ich, “damals waren Sie noch heil. Dann ist vermutlich durch Ihre Eltern, oder auch später durch die Schule etwas passiert, was Sie sich selbst als unliebenswert empfinden ließ.”

“Denn ab dann beginnen wir das Ego so zu formen”, fährt Benussi fort, “dass wir wieder liebenswert sind und stopfen zu unseren echten Wesensanlagen alles rein, was wir als liebenswert erachten. So formen wir uns flugs ein passendes Ego, das dann endlich so liebenswert ist, dass der Rest der Welt es annimmt. Schon sind wir entzückend, zuvorkommend, hilfsbereit, bisweilen servil, natürlich nicht nachtragend, schon gar nicht herrschsüchtig und permanent verzeihend auf den Knien”. Hoppla, jetzt wäre uns die Demut beinahe ausgekommen. Angenehm und passabel dürfen natürlich auch nicht fehlen. In Gedanken führe ich die Liste fort.

Und während ich mich in meinem wunderschönen Ego bade, das ich mir schließlich viele Jahre zurecht geformt habe, was ganz en passant nicht unbedingt wenig Arbeit war, holt mich Swantje Benussi in die schnöde Realität zurück. „Dieses Ego zeigen Sie dann der Welt und erhoffen Applaus. Aber es ist nicht Ihr wahres Selbst. Es ist eine Überhöhung des Selbst, um diesen Wertschätzungsverlust aus der Kindheit zu kompensieren.“

Und schon können mich die anderen nicht mehr so annehmen, wie ich bin, erfahre ich, sie spüren die Mogelpackung. “Das wiederum verletzt Sie dann”, führt Benussi an, und ich täte in der Folge so, als wäre ich jemand anderes und lebte nach außen einen Schein, zum Beispiel durch die Angabe „ich hätte viel Geld“ oder „keine Sorgen“, wäre dabei immer nett und adrett, oder was auch immer. Dadurch fehlten dann die echten Freunde und man genösse keine echte Wertschätzung.

Die drei Urtriebe

Denn die Sehnsucht nach Wertschätzung ist eine der größten Sehnsüchte des Menschen, erfahre ich. Es geht bei ihr immer darum, „gesehen zu werden“ und als das wahrgenommen zu werden, was ich wirklich bin. Diese Wertschätzung ist nämlich im Moment der Geburt gegeben und auch lebensnotwendig, um nicht von den Eltern „verstoßen“ zu werden. Sie sichert also das nackte Überleben. Gesehen werden, für das geschätzt werden, was ich wirklich bin, geliebt zu werden, dass der eigene Wert erkannt wird, ist der erste Urtrieb, heißt es. Der zweite Urtrieb dann, ist die Zugehörigkeit. Zur Familie, zu Freunden, zur Welt. Als dritter Urtrieb folgt das Wachsen wollen. Sich entwickeln wollen und dürfen. Schließlich hat man ein Recht auf persönliche Veränderung.

  1. Wertschätzung
  2. Zugehörigkeit
  3. Wachsen wollen

Am Ursprung ist man also wahnsinnig liebenswert, dann überdeckt man es mit der Kopie, erkenne ich. Dadurch, dass wir in der Folge nicht mehr ganz „wahr“ sind, werden wir nicht ausreichend wertgeschätzt. “Deshalb ist es so wichtig, in das wahre Ich hineinzusehen und zu verstehen, warum man von sich selbst weggegangen ist. Das ist nämlich der Punkt, zu dem man wieder zurück muss, um diese Problematik wieder auflösen zu können und die Welt nicht mehr mit seinem Ego-Ideal zu konfrontieren, ergänzt Benussi. “Wichtig ist hier das Konzept des „inneren Richters“, denn Attacken dieses Richtens folgen automatisch, wenn wir meinen, dass wir zum Beispiel zu aggressiv waren oder wenn wir möchten, dass unser innerer Richter uns lobt. Und so verhalten wir uns ständig, wie wir gelernt haben zu sein. Ein kümmerliches Produkt, das nicht unserem wahren Ich entspricht. Unnötige Glaubenssätze bestimmen dabei unser Leben, solche wie „Mache es allen recht“. Sie schwirren in unseren Gedanken, und der innere Richter mäkelt dazu in der Potenz, in der wir das „Nicht-entsprechen“ in unserem Zuhause erlebt haben. Und so versuchen wir zwischen Richter und Ego-Ideal zu jonglieren, nur unser wahres Selbst bleibt dabei auf der Strecke.”

“Leider ist es so, dass die Wertschätzung von außen über Lob und Tadel funktioniert”, führt Benussi weiter an. “Denn jeder will über sich hören und sagen können, dass er ein „großer Mensch ist. Großartig. Wundervoll.” So hat Wertschätzung sehr viel mit Feedback von außen zu tun, lerne ich. “Doch Lob und Tadel, in gesunder Form, sind durchaus sehr wichtig, weil man sich so mit den Augen der Anderen wahrnehmen kann. Man kann nur über das Feedback von außen wachsen, vorausgesetzt, es ist wertschätzend. Denn sonst kann es nicht angenommen werden. Auch sollte das Feedback immer in der “Ich-Form” stattfinden, um von einem selbst verinnerlicht werden zu können, wie zum Beispiel „Ich finde es großartig, dass du dich immer so rührend um andere Menschen kümmerst und ich bin der Meinung, du solltest auch mal an dich selbst denken.“

Was ist der Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung?

Echte Wertschätzung zu geben, haben die meisten von uns nämlich nicht gelernt, wird mir klar. Man hat Lob als Wertung erhalten. „Ein gut gemeintes Feedback, echte Wertschätzung, würde jedoch die Welt verändern.“ ergänzt Benussi. „Aber was ist denn nun konkret der Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung?“, möchte ich von Benussi wissen. „Lob ist eine klare Bewertung für eine konkrete Sache, die wir getan haben. Lob macht abhängig von Außensteuerung. Wenn wir zur Welt kommen, brauchen wir kein Lob. Erst wenn wir Tadel bekommen haben, werden wir unsicher in der eigenen Steuerung. Wertschätzung hingegen bedeutet echte Anerkennung und Akzeptanz. Erkannt zu werden, als das, was ich bin. Geschätzt zu werden, auch wenn ich nichts dafür gemacht habe. Lob hingegen muss ich mir erarbeiten. Sie sehen also deutlich: die Wertschätzung ist größer. Sie ist nicht an einzelne Taten oder Vorfälle gebunden.” Das ist übrigens auch die neue Art der Mitarbeiterführung, erfahre ich, ein vertrauensvolles Miteinander, bei dem nur eingegriffen wird, wenn es mal völlig aus dem Ruder laufen sollte.

Das Schöne an dieser Sitzung: ich fühle mich über die Maßen wertgeschätzt. Durch mich selbst, verzeihe allen und jedem und verstehe wieder um Einiges mehr vom Leben. Mein Ziel, mehr wertgeschätzt zu werden, scheint erreicht. Vielmehr taucht jetzt die Frage auf, wo gehen wir heute eigentlich hin, mein inneres Kind und ich, denn wir sollten mal wieder ausgelassen feiern.

Über die Autorin Swantje Benussi:

swantje benussi

Swantje Benussi ist Gründerin von Benussi Coaching im Coachinghouse in der Maximilianstraße 43 in München, wo sie mit mehreren Partnern an den Themen “Zukünftige Führung”, “Karrierecodes – Was macht Unternehmen und Menschen erfolgreich”, “Persönlichkeitsentwicklung”, “Visionsfindung” und “Konfliktmanagement” arbeitet. Sie arbeitet seit 18 Jahren als Coach und hat lange Jahre zusammen mit Partnerinnen eine eigene Unternehmensberatung geführt. Das Team von Coaches lebt das, was sie in Unternehmen etablieren: Partnerschaften, die über Interdisziplinarität, Empathie untereinander und innovative Arbeitsmethoden große Veränderungen einleiten.

https://connect-develop.de/de/swantje-benussi/

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